Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die größte Fluchtbewegung in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs ausgelöst: Seit dem 24. Februar 2022 sind allein nach Deutschland mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine geflohen. Mit Polen gehört Deutschland damit zu den Ländern in der EU, welche die meisten Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen haben. Mehr...
Nun legen das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) erstmals eine repräsentative Studie vor, die belastbare Informationen zu Geflüchteten aus der Ukraine liefert und damit einen wichtigen Bezugspunkt für politische Entscheidungen darstellt. Die Studie wird mitfinanziert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Ich bin sehr stolz auf die Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft in unserem Land. Seit dem Beginn des entsetzlichen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben wir mehr als einer Million Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland Schutz geboten. Ganz überwiegend sind es Frauen und Kinder, deren Familien auseinandergerissen wurden. Viele in unserer Gesellschaft und auf allen staatlichen Ebenen sind über sich hinausgewachsen, um Geflüchteten zu helfen. Wie herzlich die Geflüchteten aufgenommen wurden, sehen wir jetzt in dieser ersten großen repräsentativen Befragung: Die große Mehrheit der Geflüchteten fühlt sich willkommen, lernt bereits Deutsch, die Kinder besuchen Schulen und Kitas. Die Erwachsenen haben einen hohen Bildungsstand und wollen sich einbringen. Viele haben eine eigene Wohnung gefunden, einen Integrationskurs begonnen und sind ins soziale Leben eingebunden. Wir werden den Geflüchteten weiter mit aller Kraft helfen."
Bundesminister Hubertus Heil: "Angesichts der humanitären Notlage war und ist unsere absolute Priorität, den Geflüchteten aus der Ukraine Schutz zu bieten und humanitäre Hilfe zu leisten. Viele von ihnen werden länger bleiben. Deshalb ist es richtig, dass sie eine Perspektive auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben. Dazu gehört auch, dass Sprachangebote oder die Angebote zu Arbeitsvermittlung breit genutzt werden, denn sie sind von zentraler Bedeutung für Integration und Teilhabe. Durch den Zugang zur Grundsicherung und die Betreuung durch die Jobcenter haben wir hierfür die Weichen gestellt."
In der Studie wurden über 11.000 ukrainische Staatsangehörige im Alter von 18 bis 70 Jahren, die vom 24. Februar 2022 bis zum 8. Juni 2022 nach Deutschland geflüchtet sind und bei den Einwohnermeldeämtern registriert wurden, befragt. Inhalt der Befragung waren Fluchtumstände, Familiensituation, schulische, berufliche und akademische Qualifikation, Erwerbstätigkeit, Deutschkenntnisse und die aktuellen Wohnverhältnisse. Weitere Themen waren die eigene Gesundheit, Wohlbefinden und Sorgen, Beratungs- und Unterstützungsbedarfe sowie die Zukunftsabsichten der Geflüchteten.
Wichtige Studienergebnisse:
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Webseite des BiB.
Pressemitteilung des
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