STUTTGART. Mit dem Umbau des Bahnhofes im Zuge von Stuttgart 21 kommen auch zahlreiche Arbeiter aus anderen EU-Ländern Mehr... auf die Baustelle. Während dieser Umbauzeit will die Bahnhofsmission Stuttgart für sie verstärkt eine Anlaufstelle bieten. Daher haben die beiden Träger der Bahnhofsmission, IN VIA auf katholischer Seite und der Verein für Internationale Jugendarbeit vij auf evangelischer, zwei neue Stellen geschaffen. Unterstützt werden sie dabei mit 190.000 Euro durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Evangelische Landeskirche Württemberg.
Mit den beiden neuen Stellen reagieren die Träger auf die zusätzlichen Anforderungen, die auf die Bahnhofsmission im Zuge der Umbaumaßnahmen am Stuttgarter Hauptbahnhof zukommen. Diplom-Sozialpädagogin Sarah Heinrich (29) wird für vorerst zwei Jahre eine optimale Betreuung der Arbeiter und Besucher des Stuttgarter Bahnhof koordinieren. Außerdem gehört zu ihrem Aufgabenbereich, Ehrenamtliche für die Arbeit in der Bahnhofsmission zu gewinnen und diese anzuleiten. Ihre Kollegin, Heide Abendschein (48), wird vor allem im Dienst am Bahnhof als direkte Ansprechperson zur Verfügung stehen.
Die Bahnhofsmission ist die einzige soziale Anlaufstelle vor Ort. Ihr kommt somit die wichtige Aufgabe zu, sich um Menschen zu kümmern, die am Bahnhof ankommen, sich dort aufhalten oder auch arbeiten. Gerade im Hinblick auf Arbeiter aus anderen EU-Ländern rechnet die Bahnhofsmission damit, dass viele sich mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in Stuttgart schwer tun und vor sprachliche und kulturelle Hürden gestellt sein werden. Die Mitarbeiter der Bahnhofsmission bieten diesen Arbeitern daher konkrete praktische Hilfe, sie beraten und vermitteln bei Bedarf an die verschiedenen sozialen Einrichtungen und Angebote im Raum Stuttgart. Um optimale Hilfe bieten zu können wird Sarah Heinrich die Vernetzung mit anderen sozialen Diensten in Stuttgart ausbauen und die Kontakte zu Fachstellen intensivieren.
Die Bahnhofsmission rechnet weiter damit, dass im Zuge von Bahnsteig- und Gleisverlegungen die Fußwege innerhalb des Bahnhofgeländes für Reisende länger und unübersichtlicher werden. Damit steigt der Bedarf an Orientierungshilfen, Auskünften und Unterstützung. Die Mitarbeiter der Bahnhofsmission werden daher vermehrt am Gleis und im Bahnhof präsent sein und Umsteige- und Reisehilfen anbieten. Zugleich steigt mit der Baustelle die Anzahl der Menschen auf dem Bahnhof. Dies bedeutet auch eine höhere Frequentierung der Bahnhofsmission. Sie will während des Umbaus daher sichere Anlaufstelle für Menschen in besonderen Lebenslagen sein sowie Warte- und Schutzraum am Bahnhof bieten. [Sarah Heinrich, Projektleitung Bahnhofsmission Stuttgart 21]