22. AUGUST 2018

Hitze setzt auch Obdachlosen zu

Die Hitzeperiode lässt sich mit ausreichend Schatten, genug zu trinken und schönen kalten Duschen überstehen. Obdachlose können auf all das häufig nicht einfach so zugreifen. Hilfe tut Not.

Hilfe gegen Frost und Kälte ist klar. Aber Hilfe bei extremer Hitze? „Stellen Sie den Menschen einfach mal eine Flasche Wasser hin oder laden Sie sie zum Eis ein“, empfiehlt Jörg Mauter vom Verein Sozialpädagogische Alternativen, der Wohnungslose in Karlsruhe betreut. „Wir gehen bei so einem Wetter nach Hause, duschen und trinken etwas Kaltes, das können die alles nicht.“

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Obdachlose könnten ihre Kleidung dem Wetter außerdem nicht anpassen, da sie auf Kleiderspenden angewiesen seien. Seine Kollegen und er hätten in den vergangenen Tagen schon oft den Rettungsdienst holen müssen, weil Wohnungslose kollabiert seien, sagt Mauter. Obdachlose hätten in der Regel einen schlechten Gesundheitszustand, der sich durch die Temperaturen noch mal verschärfe.
 
Besondere Hilfe in der Hitzeperiode dieses Sommers leisten auch die Mitarbeitenden in den Bahnhofsmissionen. „Wir haben von uns aus darauf bestanden, dass unsere Gäste zusätzlich zum Kaffee auch immer Wasser zu sich nehmen und ihnen auch die Notwendigkeit des Trinkens bei diesen Temperaturen vermitteln können“, berichtet Annelie Plümer von der Bahnhofsmission in Krefeld. Zwei große Sonnenschirme spendeten Schatten, wer darunter keinen Platz fand, wurde achtsam in den Innenbereich gebeten, um sich nicht der heißen Sonne aussetzen zu müssen. Gäste, die keine eigene Wohnung haben, „vermitteln wir weiter zu einer Notschlafstelle, wo unter anderem auch Duschgelegenheiten sind“. Wenn sich Annelie Plümer für solche Situationen noch etwas wünschen könnte, dann wären es „Sachspenden wie Sonnencremes, Deos oder auch etwas Kühlendes gegen Insekten- und Wespenstiche oder Hautrötungen.“

Aber auch Reisenden bieten ihre Teamkolleginnen und -kollegen während der Dienstzeiten verstärkt Wasser an, was von vielen Menschen dankbar angenommen wird. Diese Erfahrung hat auch die Bahnhofsmission in Hildesheim gemacht. Hinweisschilder im Bahnhofsbereich laden die Menschen dazu ein, bei der Bahnhofsmission kostenfrei Trinkflaschen mit frischem Wasser zu füllen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind außerdem verstärkt an den Bahnsteigen und im Bahnhofsgebäude unterwegs, um mögliche Hitzeopfer anzusprechen und bei Bedarf zu versorgen.
 
Da die Nachfrage nach kalten Getränken mit der anhaltenden Hitze deutlich stieg, freute sich die Bahnhofsmission in Hildesheim über eine großzügige Wasser- und Apfelsaft-Spende des REWE-Markt-Besitzers in der Nähe. Susanne Bräuer, Leiterin der Bahnhofsmission Hildesheim ergänzt: „Auch andere Sachspenden wie Deos oder Sonnencremes wären bei uns sehr willkommen.“

 

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