03. DEZEMBER 2021

Neue Herausforderungen am Bahnhof - Vorsitzwechsel beim Bundesverband der Bahnhofsmissionen

Bruno Nikles ist neuer Vorsitzender des Bahnhofsmission Deutschland e.V.. Der 74-jährige Soziologe und emeritierte Professor der Universität Duisburg-Essen  übernahm das Amt von seinem Vorgänger Pfarrer Klaus–Dieter Kottnik, der nach dreijähriger Amtszeit in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden gewechselt ist. Mehr...

 

Foto: Bruno W. Nikles

 

„Wir haben uns vorgenommen, unsere enge und partnerschaftliche ökumenische Zusammenarbeit auch in der neuen Amtsperiode zum Wohle der Bahnhofsmissionen fortzusetzen und weiter zu vertiefen, waren Nikles und Kottnik sich in der digitalen Mitgliederversammlung des Vereins in der vergangenen Woche einig. Kottnik ist Bundesvorsitzender der evangelischen Bahnhofsmission, Nikles sitzt der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Bahnhofsmissionen vor.

 

Er tritt sein neues Amt in einer Zeit besonderer Herausforderungen an: Die bundesweit 104 Bahnhofsmissionen leisten seit Beginn der Corona-Pandemie schwerpunktmäßig wichtige Grundversorgungsleistungen mit Nahrungsmitteln und Kleidung für ihre jährlich durchschnittlich fast zwei Millionen Gäste, von denen mehr als die Hälfte von Armut betroffen sind. Durch die Pandemie sind die Zahlen im Grundversorgungsbereich gestiegen während die Hilfe für Reisende zurückgegangen ist.

 

Nikles will seine Amtszeit nutzen, um die Bahnhofsmissionen gemeinsam mit Kottnik auf zukünftige soziale und verkehrspolitische Herausforderungen vorzubereiten. „Der demografische Wandel mit einer älter werdenden Gesellschaft und die geplante Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Fernverkehr bis zum Jahr 2030 bilden große Herausforderungen für die Bahnhofsmissionen.“ sagte  Nikles in Berlin. Er geht von einer vermehrten Nachfrage durch mobilitätseingeschränkte Reisende aus. Gleichzeitig stellen sich die Einrichtungen darauf ein, dass ein Teil der durch die Pandemie verursachten Armutsphänomene sich verstetigen und die soziale Not größer wird.

 

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Die Bahnhofsmissionen sind mit ihren mehr als 2.300 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden zentrale Knotenpunkte des sozialen Netzes in den Städten und an den Bahnhöfen. Sie helfen jedem, sofort, gratis und ohne Anmeldung oder Voraussetzungen – häufig zu Uhrzeiten, zu denen andere Hilfe nicht erreichbar ist. Das tun sie seit inzwischen über 125 Jahren und an derzeit mehr als hundert Orten in Deutschland. Die Bahnhofsmissionen sind Einrichtungen der Evangelischen und der Katholischen Kirche. Ihre Arbeit lebt von dem Engagement der festangestellten und der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. In zunehmenden Maß sind die Bahnhofsmissionen auf Spenden angewiesen.

 

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