28. FEBRUAR 2021

Gedanken zum 28. Februar 2021

"Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren." ( Römer 5, 8)

 

Liebe Aktive in der Bahnhofsmission,

 

inmitten der Fastenzeit schon ein Versprechen auf die frohe Botschaft von Ostern:

„Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“

 

Zwei Botschaften, die dieser kurze Satz zum Ausdruck bringt:
Gottes Liebe ist uns erwiesen darin, dass Gott seinen eigenen Sohn für uns opfert.

 

Doch mehr noch ist in diesem Satz enthalten: Der Blick zurück „als wir noch Sünder waren.“ Heißt: wir sind es jetzt nicht mehr.


Verwirrend! Sünder sind wir doch in einem fort. An keinem Tag können wir abends ins Bett gehen und zufrieden mit uns sein, dass wir nicht gesündigt hätten. Nicht einmal bis zum Mittag bleiben wir sündenfrei. Durchschnittlich lügt jeder und jede von uns 25mal pro Tag und das ist in der Regel sogar noch eine der kleineren Sünden, die wir begehen.

 

Doch was meint dieser Satz tatsächlich? Er zeigt uns auf, dass wir trotz unserer fortgesetzten Sünden die Chance haben auf Vergebung. Durch Jesus Christus, der am Kreuz gestorben ist für unsere Sünden haben wir das Angebot der Vergebung. Dies macht theologisch den Unterschied zwischen Menschen mit Schwächen und Sündern aus.

 

Wir können uns „ehrlich machen“, wie es sprachlich nicht korrekt, inhaltlich jedoch schön deutlich machend heißt.

 

Gott gibt uns das Versprechen seiner Liebe durch Jesus Christus, der für uns und unsere Sünden gestorben ist. Wir müssen uns dafür jedoch offen und ehrlich betrachten. Wir müssen erkennen, dass wir Fehler haben, dass wir immer wieder am Willen Gottes vorbeileben und in einem fort sündigen.

 

Jedoch einen Schritt weiter müssen wir schon gehen: Nämlich den Ausgleich finden, zwischen dem gleichzeitigen Streben, unser Handeln im Sinne Gottes auszurichten, und dem Erkennen der eigenen Fehlbarkeit. Wir müssen unsere Fehlbarkeit annehmen, unsere Sünden bereuen und sie Gott gegenüber offen und ohne Verschleierungen oder Lügen klar benennen. Wir müssen uns bemühen, unser Handeln entsprechend Gottes Willen auszurichten.

 

Gelingt uns dies, so sind wir von Sündern zu fehlbaren Menschen geworden, die sich Gottes Liebe gewiss sein dürfen.

 

Einen Beitrag, vielleicht den größten Beitrag, leisten Sie, liebe Freiwillige in den Bahnhofsmissionen:
Sie bringen sich im Sinne der christlichen Nächstenliebe ein für Menschen, die sich hilfesuchend an Sie wenden. Sie tun dies, ohne auf den eigenen Vorteil zu schauen. Mit jeder Tasse Tee und jedem guten Wort geben Sie den Menschen Hoffnung und Anerkennung auf Augenhöhe.

 

Dafür gebührt Ihnen Gottes Liebe und der Menschen Dank!

 

Ingo Grastorf

Ingo Grastorf

Zentrumsleitung

Zentrum Engagement, Demokratie

und Zivilgesellschaft Berlin