14. MÄRZ 2021

Gedanken zum 14. März 2021

Tod ist auch neues Leben – und neues Leben ermöglicht Zukunft. So möchte ich die Worte von Johannes verstehen und  interpretieren . Es heißt dort:

 

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. „ (Johannes 12,24)

 

Es ist gar nicht so einfach, in diesen besonderen Zeiten dem Sterben einen Sinn abzugewinnen. Na klar. Interpretiert man die Worte des Johannes aus rein  agrartechnischer Sicht, dann scheint es logisch, so zu handeln resp. zu wirtschaften. Wir säen im eigenen Garten oder auf dem ländlichen Acker, um später Erträge zu ernten. Der Samen erstirbt, aber auf Basis des Wunders der Natur entsteht neues Leben, Früchte, Essbares, im weitesten etwas Nahrhaftes bzw. Sinnvolles.

 

Sterben also, um zu leben und  um Leben sich entwickeln zu lassen.

 

Betrachtet man die Worte aus dem  Johannes – Evangelium aber im übertragenen Sinne, so sieht man sich mit Fragen nach dem Warum konfrontiert. Warum sterben, um zu leben? Ein Widerspruch ?

 

Für alle, die in diesen herausfordernden Zeiten Freunde in den letzten Stunden begleiten oder beerdigen müssen, ist es auf den ersten Blick selten Trost und Hilfe, einen Sinn hinter dem Tod zu entdecken. Natürlich lernen wir auch aus der Analyse von Krankheiten, atypischen Lebensgewohnheiten, klinischer Forschung oder wie momentan aus dem pandemischen Geschehen um das Virus Sars – Covid 2, um zukunftsrelevante Erkenntnisse zu gewinnen. Auch lernen wir ein besseres Verständnis füreinander sowie mehr Achtsamkeit. Niemand kann leben ohne die Rücksichtnahme oder die Akzeptanz des Anderen, des Mitmenschen.

 

Leben ist Gestaltung und Verwandlung. Jesus hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung dem Leben an sich Sinn gegeben. Er sagt: ich bin die Auferstehung und das Leben - wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.

 

Nehmen wir diese Botschaft an und spenden uns gegenseitig Trost. Konzentrieren wir uns auf die neue Frucht. Zukunft ist Leben und Leben ist auch in Coronazeiten Glaube und Hoffnung.

 

Bleiben wir in unseren Bahnhofsmissionen bereit für Hilfe, wo auch immer sie benötigt wird und spenden tröstende Worte. Bleiben wir ganz einfach Mutmacher.

 

In diesem Sinne bleiben auch Sie weiterhin gesund

Ihr

Günter Hentschel

Günter Hentschel

Mitglied des Vorstands der Bahnhofsmission Deutschland e.V.,

ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission Osnabrück