Christus resurrexit!
Resurrexit vere! Alleluja!
Mit dem Ruf „Christus ist erstanden!“ und der Antwort „Er ist wahrhaft erstanden“ begrüßen sich seit altersher die Christen an Ostern. Wir kennen diesen gegenseitigen Ruf sowohl in sprachlicher, als auch in musikalischer Form einer Antiphon.
Alle Evangelien und viele Briefe des Neuen Testaments berichten von den Ereignissen nach der Kreuzigung Jesu. Die Jünger hielten sich aus Angst versteckt, lediglich einige Frauen aus der Schar der Gefährten suchten nach der Grablegung in morgendlicher Frühe das Grab auf. Der Verschlussstein war entfernt, das Grab war leer, lediglich Leinenbinden zeugten von dem Begräbnis. Aufgeregt berichteten die Überraschten den übrigen Freunden davon, aber man glaubte ihnen zunächst nicht. Was nicht unbedingt wundert. Das Lukas-Evangelium teilt mit, dass Petrus zum Grab ging und den Bericht der Frauen bestätigte.
Nun kann man darüber rätseln, auf welche Weise der Leichnam des Gekreuzigten verschwand oder entfernt wurde. Eine unumstößliche Antwort darauf wird man nicht finden.
Der Glaube an die Auferstehung, wie er im traditionellen Ostergruß formuliert wird, bezeugt die anschließende Würdigung und Wirkung des sogenannten Ostergeheimnisses. Jesus erschien den Jüngern auf vielfältige, wohl eher nicht körperliche Weise. Dabei erinnerten sie sich an sein Versprechen, sie niemals allein zu lassen. Dies bestärkte sie in ihrem Glauben, dass Jesus „unter den Lebenden“ zu suchen sei, nicht „unter den Toten“. Historisch eindeutig sind weniger die vielfältigen Deutungen des leeren Grabes, sondern vielmehr – und das zweifellos - die Erfahrungen der Apostel und die Konsequenzen, die sie daraus gezogen haben.
Was bedeutet dies? Du und ich und wir in Vielfalt sind die Wirkungsgeschichte des Osterereignisses heute. Wir sind eingeladen, uns in diese Wirkungsgeschichte hineinzustellen.
Bruno Nikles
Prof. i.R. Dr. Bruno W. Nikles
Stellv. Vorsitzender Bahnhofsmission Deutschland e.V.