12. DEZEMBER 2021

Gedanken zum 3. Advent

Bereitet dem Herrn den Weg, - denn siehe der Herr kommt gewaltig. (Jesaja 40, 3. und 10)

 

Bereiten, vor-bereiten ist eine aktive Handlung. Einen Weg zu bauen kann richtig in Arbeit ausarten. Da müssen in großer Hitze lockere, sandige Strecken befestigt, sumpfige Untiefen aufgeschüttet und steile Anstiege begradigt werden. Viel Arbeit! Und diese Mühe nicht mal für uns selbst, sondern für den “Herrn“. Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung ist am Ende im Kapitell 22 ab Vers 6 recht komprimiert beschrieben, wer der Herr ist und was er mitbringen wird.

 

Für die Christen ist Jesus Christus der Herr. Und dieser Jesus ist schon mal auf diese Erde gekommen. Beim ersten Mal war das nicht so „gewaltig“. Eher unscheinbar als Baby einer jungen Familie, die durch staatliche Willkür hin und her beordert wurde und ihr erstes Kind in einem Stall geschenkt bekam. Das ist rund 2000 Jahre her und die Christen feiern das zu Weihnachten heute immer noch.

 

Aber dieser Christus, der Herr der Christen ist doch umgebracht worden (Karfreitag), wiederauferstanden (Ostern) und dann, nachdem er seine traurigen Anhänger (Christen) getröstet hat in den Himmel aufgefahren (Himmelfahrt). Die Christen glauben daran, dass dieser Jesus wiederkommen wird, hier her auf die Erde zu den Menschen. Und dieser Glaube hilft ihnen dabei, aktiv zu werden, die Lähmungen dieser Welt aus Politik und Verwaltung, aus wirtschaftlicher Einschränkung und schlechten Klimaprognosen und pandemischen Bedrohungen, diese Lähmungen zu überwinden. Christen bauen dem Herren seinen Weg.

 

In den Bahnhofsmissionen tun sie das seit mehr als 120 Jahren. Und sie laden dabei Menschen ein, die an diesen Jesus gar nicht glauben, aber sich irgendwie wohlfühlen, denen es guttut, an diesem Weg mitzubauen. Gemeinsam bieten sie  Menschen kurzfristigen festen Halt an durch Freundlichkeit, einen Sitzplatz und einen Kaffee. Sie bieten Wege an, damit Menschen den Sumpf aus Alkohol und Drogen trockenlegen können. Sie überbrücken durch Nächstenliebe tiefe Gräben von Mistrauen und Hass und ebnen den Weg hin zu fachlicher Hilfe in seelischen und körperlichen Nöten oder zum richtigen Zug. All die aktiven Handlungen tun sie freiwillig, aus freiem Willen für sich und auch die Besucher in den Bahnhofsmissionen sollen ihren freien Willen behalten.

 

Nun, zwei Wochen vor Weihnachten, dem Feiern der ersten Ankunft des Herren Jesus Christus ist eine gute Zeit, darüber nachzudenken, wie ich mich auf das Wiederkommen des Herrn vorbereite. Denn es wird gewaltig sein! Als Begleitung für diese Vorbereitung kann hier sehr gut die Bibel dienen, zum Beispiel das Buch der Offenbarung Kapitel 22.

 

„Ja, ich komme bald. – Amen, komm, Herr Jesus!  Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“

 

Constantin Schnee
Leiter Ökumenische
Bahnhofsmission Halberstadt