06. MÄRZ 2022

Gedanken zu Invocavit

Hoffnung als Zukunftsplan

 

 

Am vergangenen Freitag, dem ersten im März, wurde wie jedes Jahr weltweit der ökumenisch angelegte Weltgebetstag der Frauen begangen. Dabei wandern gemeinsame Gebete und Lieder in 24 Stunden in mehr als 150 Ländern um den Globus und verbinden die betenden Menschen miteinander. Der Weltgebetstag ist die größte Basisbewegung christlicher Frauen seit 130 Jahren. Jedes Jahr steht die Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes im Blickpunkt. Frauen aus diesem Land bereiten dann auch die Gebetsordnung vor.

 

Die Weltgebetstags-Gebetsordnung 2022 kommt aus England, Wales und Nordirland und steht unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“. Frauen aus diesem Fleck der Erde lassen uns teilhaben an Ihrer Lebenssituation und an der Hoffnung, die sie trägt.

 

Ich selbst bin Teil eines ökumenischen Vorbereitungsteams in meiner Gemeinde. In der Befassung mit der Gottesdienstordnung hat mich persönlich die Wahl des Schrifttextes berührt: Jeremia 29, 1-14: „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden“ Jeremia 29, 14. Dieser Text macht Mut und Hoffnung zugleich. Der Text ist ein Zuruf, der gerade auch in unsere heutige Zeit sehr gut passt: nehmt das Schicksal, das Euch ereilt, in die Hand und macht das Beste aus Eurer Situation. Will heißen, dass wir tatkräftig unser Leben gestalten und Verantwortung übernehmen sollen. Der Text zeugt von der Hoffnung, die wir haben dürfen, dass Gottes Plan mit uns und für uns Menschen ein guter ist – auch wenn wir dies in so manch ausweglos scheindenden Situation nicht sofort erkennen können. Wir sollen dem Weg vertrauen, den Gott mit uns vorhat, und uns nicht irritieren lassen. Lasst uns Gott suchen, er lässt sich von uns finden, er will sich von uns finden lassen.

 

„Wir müssen Hoffnung groß denken“ – so ein wichtiger Satz, der im Austausch in dem kleinen Vorbereitungsteam in meiner Gemeinde gefallen ist. Genau dies scheint mir wichtig: Hoffnung hat immer etwas mit Vertrauen zu tun. Auch wenn wir Umgangssprachlich von einem kleinen Hoffnungsschimmer sprechen. Wirksam werden kann dieser nur, wenn wir volles Vertrauen haben, wenn wir die Hoffnung groß (genug) denken und glauben.

 

Übertragen in unsere heutige Zeit kann dies heißen: Coronakrise, Klimawandel, Verteilungskrise und leider ganz aktuell auch Krieg in der Ukraine; all dies braucht das Vertrauen, dass es – trotz allem - gut werden wird. Voraussetzung ist: wir lassen uns auf die Situation ein und übernehmen Verantwortung und handeln selbst in einem positiven Sinne.

 

Barbara Denz

Generalsekretärin

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und

Frauensozialarbeit - Deutschland e.V.