13. MÄRZ 2022

Gedanken zu Reminiszere

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Römer 5,8)

 

Vergebung der Sünden –  aktuell auch in der heutigen Zeit ?

 

An diesem Sonntag geht es um Liebe auf der einen und Sünde auf der anderen Seite. Das klingt zunächst nach Widerspruch. Wie passt das gerade heute zusammen?

 

Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer im achten Vers des fünften Kapitels:

 

"Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren." (Römer 5,8)

 

Böses tun, bewusst und vorsätzlich tun und dafür quasi a priori Vergebung zu erhalten? Ist das opportun, ja passt es gerade aktuell in unser Leben?

 

Denken wir an unsere Verfehlungen im Alltag, an nicht wahrgenommene Gelegenheiten, einander achtsam zu begegnen und zu helfen – gerade in Zeiten einer Pandemie.

 

Haben wir es wirklich verdient, Vergebung und Liebe zu empfangen? Im Brief des Paulus scheint es diese Garantie zu geben. Liebe aber müssen wir uns erarbeiten, pflegen und – wenn möglich - Sünden vermeiden.

In diesen Tagen muss man aber unwillkürlich auch an Kriegstreiber denken und an Sie appellieren, Ihr Sündenkonto nicht zu überziehen. Jeder Tag früher, an dem Frieden herrscht und Elend sowie schweres Leid für Menschen und auseinandergerissene Familien vermieden werden, sollte Zielsetzung und Aufgabe aller Christen sein. „Give peace a chance“ als Forderung und Ansporn, Sünden zu stoppen – jetzt und sofort. Dass der Text  auch diese schweren Vergehen einschließt, ist und bleibt schwer vorstellbar. Wir aber sollten mutig sein und reden. Fast täglich enden unsere Gebete am Schluss mit   „und gebe uns Frieden!“  Welch starke  Zielorientierung! Leben wie sie!

 

Gerade in Osnabrück erinnern wir uns in diesen Tagen nicht nur an Paulus Worte sondern auch an den Leitspruch, der bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück im Jahre 1648 im Mittelpunkt stand:

 

„Pax optima rerum“ -der Frieden ist das Beste aller Dinge.

 

In diesem Sinne und in Erinnerung an den Paulustext hoffen wir auf Einsicht und Wohlergehen für uns alle. Bleiben wir wachsam und fordernd. Die Menschlichkeit muss und wird siegen. Wir in den Bahnhofsmissionen sind gefordert, Flüchtlinge zu empfangen und helfend zu begleiten, um Not zu lindern.

Und vergessen wir bitte nicht: Krieg ist nicht gottgegeben – er wird von Menschen gemacht, aber –  das ist Botschaft und Hoffnung – Frieden auch.

 

In diesem Sinne bleiben Sie weiterhin gesund und zuversichtlich

Ihr

Günter Hentschel

Günter Hentschel

Mitglied des Vorstands der Bahnhofsmission Deutschland e.V.,

ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission Osnabrück

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