18. DEZEMBER 2022

Gedanken zum 4. Advent

„Freuet euch in dem Herren allewege, und abermals sage ich: „Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ (Phil. 34, 4.5b )

 

Kennen Sie Schillers Ode an die Freude? Beethoven hat sie vertont. Bekannt ist sie auch als „Europahymne“. Sie erinnern sich? „Freude schöner Götterfunken…:

 

Freude ist für Schiller ein Funke Gottes im Herzen der Menschen. So etwas wie ein Vorbote des Göttlichen. Ein himmlischer Gruß aus dem „Elysium“, dem Paradies der Seligen.

 

Und woraus entspringt diese Freude? Schillers Jubelgedicht ist nicht nur ein Freudenlied, sondern auch eine Hymne an die Freundschaft. Wenn Menschen sich in Freundschaft, als Geschwister, verbunden fühlen, erleben sie das Hochgefühl der Freude. Und gemeinsames Freuen verbindet. Mit Schillers Worten: „Alle Menschen werden Brüder, wo Dein sanfter Flügel ruht.“

 

Und was hat das jetzt mit Weihnachten zu tun?

 

Die Engel verkündigen den Hirten auf dem Felde eine große Freude. Denn in einer armseligen Hütte am Rande der Welt ist ein Kind geboren. Dieses Kind ist der Retter der Welt, der der Welt Frieden bringen wird.

 

Da ist er wieder, der „Götterfunke Freude“. Denn retten kann uns das Kind nur, weil es ein starkes Zeichen Gottes ist. Ein Zeichen, dass Gott Menschen am Rand ins Zentrum seiner Liebe rückt. Dass er ihnen unmittelbar nahe ist und sich mit ihnen verbindet. In der Weihnachtsfreude spüren wir die Verbundenheit mit Gott und mit allen anderen Menschen auf der Erde. Das ist Weihnachtsfreude und der Frieden von Weihnachten. Ich wünsche uns allen, dass wir diesen Gruß aus dem Paradies in unser Herz einlassen und aus dem Funken ein Feuer machen, das uns warm und lebendig hält.

 

Denn: „Freuet euch in dem Herren allewege, und abermals sage ich: „Freuet euch! Der Herr ist nahe!“

 

Gisela Sauter-Ackermann

Gisela Sauter-Ackermann

Bundesgeschäftsführung Bahnhofsmission