22. FEBRUAR 2023

Gedanken zu Aschermittwoch

„Singet dem Herrn, der der Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet.“

Und? Mit welchen Vorsätzen geht ihr in die Fastenzeit? Es geht dabei ja nicht nur um Verzicht. Vielleicht wagen wir einen Blickwechsel, ein „Anders-Tun“. Wie begegnen wir Menschen, die einen Weg eingeschlagen haben, der ihnen nicht guttut. Sagen wir ihnen ehrlich, dass sie auch einmal einen anderen Blick auf ihren jetzigen Weg werfen sollten? Das vielleicht etwas „schief“ ist? Ein Gast mit psychischen Problemen, der sich bei allen Ängsten einen Betreuer suchen sollte. Ein Alkoholkranker, der sich nicht mehr verstecken kann, weil wir ihn direkt auf sein Problem ansprechen? Ich möchte gern weiter lernen Wahrheiten auszusprechen; in Liebe und Verständnis. Weil ich den Auftrag habe. Der Text von heute wird mir vielleicht dabei helfen können, die Fastenzeit zu nutzen, Dinge direkt anzusprechen und meine Ängste zu überwinden.

Der Prophet Jeremia hadert mit Gott. Er hat einen Auftrag, warnt die Menschen und spricht Wahrheiten aus. Dafür wird er verfolgt und selbst seine Familie beschimpft ihn und wendet sich von ihm ab. Sie wünschen ihm „Böses“. Er hält bei allen Anklagen gegen Gott an seinem Auftrag fest und hofft darauf, dass Gott ihn aus den Händen der „Boshaften“ errettet. Er ruft sogar auf „dem Herrn zu singen, ihn zu loben“, in der Hoffnung auf Errettung. Gott, der den Armen beistehen kann. Armut in all seiner Vielfalt; arm an Nahrung, Obdach, an Beziehungen… Wie oft stoßen wir an unsere Grenzen, auch in unserem Dienst. Warum machst du diese Arbeit, warum setzt du dich für „diese“ Menschen ein? Was tust du dir an? Wir haben einen Auftrag, sind geschickt Menschen zu begleiten, manchmal auch Wahrheiten auszusprechen die vielleicht erstmal nicht gehört werden wollen, weil sie schmerzen. Und wir vertrauen darauf, dass Gott uns dabei begleitet und unseren Dienst segnet. „Singet dem Herrn“