26. FEBRUAR 2023

Gedanken zum 1. Sonntag der Passionszeit / Invocavit

„Er ruft mich an, darum will ich Ihn erhören.“ (Ps. 91 Vers 15)

 

Unter Gottes Schutz.

 

Wer diesen Text hier lesen kann, hat schon Lebens-Erfahrung. Zu diesen Lebens-Erfahrungen gehören auch Situationen der hohen Not, Lebensgefahr für andere Menschen oder gar für sich selbst. Können Sie sich an solch eine Not-Situation erinnern? Lassen Sie sich noch einmal darauf ein, erinnern Sie sich an eine erlebte oder miterlebte Notsituation…

 

Konnten Sie in dieser Not-Situation Worte formulieren, vielleicht einen Schrei? Was haben Sie geschrien in der Situation der höchsten Not?

 

In Aktionsfilmen schreit der Held oft: „Oh, Sch…!“. Und jedes Mal, wenn ich solch eine Reaktion in Filmen sehe, denke ich, wie verwahrlost, wie verarmt muss dieser Mensch sein, wenn sein erster Hilferuf mit Exkrementen zu tun hat. Und als Alternative spüre ich dann die Sicherheit, den Reichtum des Menschen, der vor mehr als 2000 Jahren den Psalm 91 der Bibel geschrieben hat. Ich darf spüren, dass dieser Mensch sich sicher war, dass er „unter dem Schirm des Höchsten“ ist. Das nichts und niemand ihn vom Schöpfer der Welt, von Gott trennen kann.

 

In unserer Bahnhofsmission haben wir ein uraltes Telefon mit Wählscheibe. Wir nennen es das Telefon zu Gott. Und auf diesem Telefon steht die Nummer 50 15. In der Bibel steht unter dem Psalm 50 Vers 15: „ Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen und du wirst mich preisen.“

 

Das ist das Gegenteil von arm. Das ist Reich!

 

Gott um Hilfe bitten, seine Hilfe zulassen und ihn dafür loben.

 

 

Ich wünsche Ihnen und auch mir selbst, dass in Zeiten höchster Not solche Worte über Ihre / meine Lippen kommen. Dazu ist es gut, den nicht allzu langen Psalm 91 der Bibel zu lesen.

                                          

Constantin Schnee

 

 

Constantin Schnee
Leiter Ökumenische
Bahnhofsmission Halberstadt

 

Psalm 91:

Unter Gottes Schutz

1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. 3 Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. 4 Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 5 dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. 7 Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. 8 Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Frevlern vergolten wird. 9 Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht.[1] 10 Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. 11 Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 12 dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. 13 Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten. 14 »Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen. 15 Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; / ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. 16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.«

 

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.