13. AUGUST 2023

Gedanken zum 10. Sonntag nach Trinitatis

Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.

(Ps 33,12)

 

Wann waren Sie das letzte Mal so richtig glücklich?

Ich meine nicht: „ein bisschen zufrieden“ oder „froh“. Nein: ausgelassen glücklich!

 

Man merkt es diesem Psalm nicht an, aber hier ist jemand richtig glücklich. Jubilierend beginnt Psalm 33 und in Vers 12 konkretisiert der Beter sein Glück: Gott.

Eine modernere, freiere Übersetzung des Verses wäre vielleicht: „Ich bin glücklich, dass du mein Gott bist.“

Mehr braucht es hier nicht zum Glücklich-Sein.

 

Glück ist in unserer heutigen Welt und Zeit ein vielgepriesenes und -gesuchtes Gut. Zahlreiche Ratgeber versprechen, das Glück zu finden. Es bei Gott zu suchen, entspricht nicht so sehr der Glücksvorstellung des modernen Menschen.

 

Vor einiger Zeit war ich richtig glücklich: Mit brennenden Füßen, einem acht Kilo schweren Rucksack und komplett durchgeschwitzt stand ich vor der Kathedrale in Santiago de Compostela. Nach 12 Wandertagen und 250 km war ich angekommen. Und es war überwältigend!

 

Schwer zu sagen, worin mein Glück genau bestand: Dass die Qualen des Weges endlich vorbei waren? Dass ich erfolgreich etwas geschafft hatte? Dass ich angekommen bin?

 

Ich denke, mein Glück hatte sich in den 12 Tagen des Weges schon angebahnt: In der Schönheit des Weges, in dem Wenigen, was ich so brauchte, im Spüren meines Körpers, in der Zeit, die ich hatte, um mal alles zu durchdenken. Und Gott war da ganz selbstverständlich mit dabei. Ein Glück!

Stephanie Feder

Geistliche Beirätin In Via Deutschland