17. DEZEMBER 2023

Gedanken zum 3. Advent

"Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig." Jes 40,3.10

 

Die Worte richten sich an Menschen vor gut zweieinhalbtausend Jahren in Babylon. Nach einem Krieg wurden sie verschleppt und dorthin gebracht. Jetzt leben sie in der Fremde, im Exil. Schon seit zwei, drei Generationen. Manche haben sich längst eingerichtet im Exil. Kommen gut zurecht. Andere trauern den alten Zeiten nach, haben Sehnsucht nach ihrer Heimat, haben in Babylon nie richtig Fuß gefasst. Sie fühlen sich von Gott und der Welt verlassen, schon lange. Ob Gott sie vergessen hat – oder ob er sich doch noch mal zeigt? – In diese Zeit tritt ein Prophet, Jesaja, mit einer Botschaft auf.

Der Prophet nimmt dabei himmlische Stimmen wahr und fühlt sich berufen, die im Exil Lebenden sollen nach Jerusalem zurückkehren. Er spricht nicht von Gericht und Strafe, sondern davon, dass Gottes Volk getröstet werden soll. Jerusalem soll wieder aufgebaut werden. Denn Gott hat das Schreien seines Volkes gehört. Er will es befreien.

 

Meine ersten Gedanken zu dem Bibeltext waren:

Macht Platz, werft allen unnötigen Ballast ab, räumt euer Leben auf.  Dabei denke ich nicht unbedingt an das „sichtbare Aufräumen „z. B. der Wohnung. Mir geht es auch um das „innerliche Aufräumen“. Wie ist mein Verhalten anderen Menschen gegenüber? Habe ich mit meinen Worten Menschen verletzt? War ich Gott gefällig?

Denn ER kommt gewaltig. ER kommt mit übergroßer Kraft. ER hat sich auf den Weg gemacht.

 Wie ist dies vorstellbar, wie soll dies geschehen?

 

Ich hatte mich am Samstagmorgen auch auf den Weg gemacht um Gemeindebriefe an 19 Einwohner unseres kleinen Ortes an Christen zu verteilen. Ich legte 3,19 km zurück, brauchte 47 Minuten und hatte 4660 Schritte getan.  Am 21.12.2023 wollen wir in unserem Ort die Wintersonnenwende mit einem Gottesdienst und anschließenden Lichterfest feiern. Ich wünsche mir, dass sich viele Einwohner auf den Weg machen und zur Kirchruine kommen. Wir wollen uns bereit machen, für die Ankunft von Jesus Christus – Gottes Sohn. Mit viel Singen und Beten. Gott schickt uns seinen Sohn. Gott wird Mensch. Gott kommt zur Welt in dem Kind – in der Krippe liegend. Er wird zum Erlöser unserer Schuld.

Wir Christen müssen, auch in nicht so einfachen Zeiten, die frohe Botschaft weitertragen. Wir müssen Augen und Ohren öffnen und müssen versuchen, auch Menschen denen Gott so fern scheint einzuladen und mitzunehmen auf den Weg zur Krippe hin.

So findet in der Halleschen Bahnhofsmission eine Heilig Abend Andacht in der Bahnhofshalle statt.

Gott kommt nicht immer gewaltig, er kommt oft in unseren Alltag auch behutsam und leise. Deshalb sollten wir täglich versuchen, dass wir jeden Menschen der unsere Hilfe braucht, diese auch zu geben.

 

Advent

A – annehmen, auch den, der Dir nicht passt

D – da sein füreinander

V – vertrauen, dass alles gut wird

E – entdecken, was wichtig ist

N – neu beginnen, auch wenn Du gestern gescheitert bist

T – tragen helfen denen, die Deine Hilfe brauchen

 

Gott findet einen Weg zu uns, egal ob wir ihm den Weg ebnen oder er sich selbst einen Weg zu uns bahnt. Gott ist für uns immer da. Im Gebet halten wir Zwiesprache mit IHM. Manchmal braucht es auch Geduld bis wir eine Antwort erhalten. Oft denken wir auch es bleibt ein Monolog. Wir werden immer wieder eingeladen unser Leben zu ändern und umzukehren – zurück zu Gott. Er vergibt uns wo wir in die Irre gegangen sind. Er ermöglicht Umkehr und kommt uns selbst entgegen.

 

Ihre Heike Müller

Heike Müller

Leiterin der evangelischen

Bahnhofsmission Halle/S.