24. DEZEMBER 2023

Gedanken zum 4. Advent - Heiligabend

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ (Phil 4,4.5b)

 

Freude ausstrahlen - am Ende eines von Problemen, Kriegen und Not in vielen Teilen der Welt geprägten Jahres? Wie soll das gehen? Wie können Hoffnung und Zuversicht uns in diesen Tagen begleiten?
Richtig freuen können sich nur die Kinder, die die Probleme noch nicht erkennen oder wahrnehmen. Für sie ist die Aufforderung Freuet Euch! einfach. Sie genießen die Zeit im Advent. Die Vorfreude auf Weihnachten bestimmt die Zeit. Dass der Herr nahe ist, erleben die Kinder spätestens zu Weihnachten im Gottesdienst.
Auch wir Erwachsene sollten uns an diesem 4. Advent freuen. Freuen über erreichte Ziele im vergangenen Jahr und über geleistete Unterstützung und Hilfen in den Bahnhofsmissionen vor Ort, oder im Freundeskreis.
In der Bahnhofsmission Osnabrück erleben wir an diesem Wochenende einen großen ökumenischen Gottesdienst in der denkmalgeschützten Bahnhofshalle des mit über 125 Jahre ältesten Turmbahnhofs Deutschlands. Die einmalige Akustik erlaubt festliche, klangvolle Musik und Gesang.
Freuet Euch! heißt auch die Botschaft des fast 50 - köpfigen Posaunenchors, der seit Jahren den Gottesdienst zur Weihnachtszeit mit gestaltet. Das lebendige Bahnhofsumfeld mit den weiter laufenden Stationsdurchsagen spiegelt auch hier das oft hektische Leben in diesen Zeiten wider.
Es herrscht allerdings - gerade in diesen Weihnachtstagen gebremste Freude aufgrund der immer wiederkehrenden Hiobsbotschaften in den Nachrichtensendungen. Wie gerne würden wir nicht nur ausrufen – der Herr ist nahe, sondern auch Friede in der Welt verkünden.
Friede auf Erden muss machbar sein. Wir dürfen nicht nachlassen, gemeinsam zu versuchen, die Eskalation von Gewalt und Rache zu durchbrechen. Zwei Kriege in unserer unmittelbaren Nachbarschaft erinnern uns täglich schmerzhaft an das viele unnötige Leid.
Für einen Friedensschluss brauchen alle beteiligten Seiten den strikten Willen zum Frieden. Sie müssen bereit sein, Kompromisse zu schließen und unkonventionelle Lösungen erarbeiten und finden – so war es auch vor 375 Jahren beim Osnabrücker Friedensschluss. Ein Vorbild - vielleicht?
Beten wir an diesem Heiligen Abend für Frieden. Lassen wir nicht das Negative obsiegen. Die Botschaft lautet wie damals: Fürchtet Euch nicht. Es soll Frieden einkehren auf Erden.


Ihnen frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2024. Bleiben Sie gesund!
Freuet Euch! Der Herr ist nahe!


Ihr Günter Hentschel

Günter Hentschel

Mitglied des Vorstands des Verbandes der Dt. Ev. Bahnhofsmission e.V.,

ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission Osnabrück