28. APRIL 2024

Gedanken zum 4. Sonntag nach Ostern

Die Kraft der Dankbarkeit

„Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5:16-18). So hat schon Paulus die tiefe Bedeutung der Dankbarkeit erkannt.

Dankbarkeit ist das Gefühl des Staunens und der Feier des Lebens, so der Dankbarkeitsforscher Robert Emmons.

Unter Dankbarkeit versteht man Wertschätzung gegenüber einer Situation, anderen Menschen, mir selbst gegenüber.

Dankbarkeit trägt zu psychischer Gesundheit und Glück bei. Wer dankbar ist, nimmt positive Aspekte wahr.

Wenn ich danke, nehme ich wahr, wofür ich danke und schätze es wert. So danke ich zum Beispiel dafür, dass ich gesund wach geworden bin. Ich freue mich, dass die Nachbarin freundlich grüßt, dass ich stärkende Worte gehört habe, dass ich heute weniger Schmerzen habe, dass ich im Chor so wunderbare Lieder singen konnte etc. Dankbarkeit macht das Herz weit und lenkt den Blick in eine andere Richtung. Dankbarkeit zeigt uns, wo überall Gottes Kraft und Liebe durchscheint und uns begleitet.

 

Dankbarkeit hilft in unsicheren Zeiten, weil sie uns in Verbindung bringt zu den Menschen und Situationen, für die wir danken. Mit der Haltung der Dankbarkeit blicke ich auf das, was gelingt, was gut ist, was Bestand hat. Damit stärkt Dankbarkeit meine Widerstandskräfte.

 

In dieser Haltung der Dankbarkeit können Achtsamkeit, Gelassenheit, Akzeptanz, Vertrauen wachsen. Wenn wir für einen Menschen danken, bejahen wir ihn ohne Bedingungen. Wenn wir für eine Situation danken, nehmen wir sie an und können neue Wege entdecken.

 

Dankbarkeit ist verbunden mit tiefem Vertrauen in den Geber dessen, wofür ich dankbar bin.

 

Dankbarkeit schätzt jeden Augenblick. Alles ist Gnade, so beschreibt es der Kirchenvater Augustinus.

Vielleicht spüre ich auch im Leid, in den Zeiten des Schmerzes, dass Gott bei mir ist und kann danken für die Unterstützung von anderen, für eine konkrete Hilfe, für ein tröstendes Wort, für Beistand.

 

Und wann haben Sie sich selbst “Danke" gesagt? Worauf kann ich stolz sein? Wo sehen andere meine Stärken. Wenn wir dankbar sind für das, was Gott in mir an Schätzen angelegt hat, dann durchflutet uns eine große Kraft.

 

Wenn ich mir und anderen danke, nehme ich die Kostbarkeit in mir und im anderen wahr und spüre das Ansehen, das wir alle bei Gott haben.

Karen Sommer-Loeffen

Referentin für Ehrenamt und Bahnhofsmissionen

Diakonisches Werk Rheinland- Westfalen-Lippe e.V.