"Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Matthäus 25,40b
Als Jugendliche hatte ich ein Armband, auf dem stand WWJD: What would Jesus do? Also: Was würde Jesus tun?
Heute trage ich dieses Armband nicht mehr, aber in vielen Momenten des Alltags stelle ich mir immer noch diese Frage. Biblisch bin ich dann ganz nah bei dem, was der Vers aus dem Matthäusevangelium sagt: Was ihr jemanden, der sonst keine Beachtung bekommt, getan habt, das habt ihr Jesus Christus getan.
Um zu einer Lösung zu kommen, muss ich nie lange nachdenken, denn ich weiß ziemlich genau, was Jesus jetzt dem Geringsten getan hätte: barmherzig sein, etwas abgeben, nicht verurteilen, das Gute im anderen sehen, ein nettes Wort sagen … Aber obwohl mein Kopf schon lange weiß, was ich jetzt tun sollte, handle ich nicht immer so.
Das liegt vielleicht auch daran, dass ich im anderen nicht Jesus Christus erkennen kann. Das bedarf auch einiger Übung und viel Vertrauen.
Die Übung, die ich immer wieder anwende, entspringt der Werbe-Kampagne des ersten ökumenischen Kirchentags in Berlin. Hier wurden Fotos von Menschen gemacht, die unter Lampen oder vor Satellitenschüsseln standen und so Heiligenscheine erhielten. Wenn also mein Kopf denkt, was ich tun könnte, wenn mich ein Geringster nach Unterstützung fragt, ich aber nicht ins Handeln komme, dann dichte ich manchmal den Menschen Heiligenscheine an – und schon wird im Geringsten Jesus Christus ganz real und nah.
Stephanie Feder
Stephanie Feder
Geistliche Beirätin In Via Deutschland