„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: freuet euch! Der Herr ist nahe!“
Liebe Leserin, lieber Leser,
schon lange nicht mehr haben wir solche gut gemeinten Worte gebrauchen können wie dieses Jahr. „Freuet euch! Fürchtet euch nicht!“ Das ist die grundlegende Weihnachtsbotschaft.
Jedoch tun solche Worte manchmal schon gut, wenn sie mir in einer persönlichen Lage auch persönlich von jemandem zugesprochen werden. Dem folgt dann auch eine Handlung: ich werde in den Arm genommen, mir drückt jemand mit offenem Blick ein schönes Geschenk in die Hand, jemand steht neben mir und gibt mir das Gefühl von Sicherheit, wenn ich mich niedergeschmettert fühle.
Jedoch angesichts der vielen bedrückenden Themen, die uns derzeit beschäftigen, bleiben solche Gesten zwar erleichternd, sie reichen aber nicht aus. Denn zwar erleben wir alles persönlich, doch geht es derzeit um größere Themen als die nur persönlich erfahrbaren. Es geht um die ganz großen Themen wie Frieden und Zukunft.
Oft lassen wir das gar nicht an uns heran, weil wir mit so viel Persönlichem beschäftigt sind. Aber im Hintergrund sind diese Themen immer da, wie ein Film, der mal heller, mal dunkler aufscheint.
Die Weihnachtsbotschaft besteht nicht aus leicht dahin gesprochenen Worten, sondern sie will uns ganz tief in unserer Existenz befestigen. Es geht um das Grundvertrauen, das uns geschenkt wird, mit dem wir allem, was auf uns zukommt, begegnen können. Aus dem wir Kraft schöpfen können und das uns unter allen Umständen zu mitmenschlichem Verhalten verhilft. „Freut euch! Fürchtet euch nicht!“ das sind Gottesworte. Und sie wirken noch anders und intensiver als Menschenworte.
Entdecken wir ihre Wirkung in unserer Existenz, wenn wir sie vernehmen. Dann können wir mit aufrechtem Gang und vorwärts gerichtetem Blick auch ins neue Jahr gehen, was auch immer dieses für uns noch verborgen hält. Die Weihnachtsbotschaft ist eine Grundbotschaft des Vertrauens. Fröhliche Weihnachten!
Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik
Klaus-Dieter Kottnik
Pfarrer der Württembergischen Landeskirche in Ruhe
Vorsitzender des Bahnhofsmission Deutschland e.V.
Schreiben Sie ihm unter kd.kottnik@bahnhofsmission.de