"Meine Zeit steht in deinen Händen" (Psalm 31, 16a)
Zeit vergeht - sie bleibt nicht stehen. Die Weihnachtszeit ist vorbei und wir befinden uns gerade vor dem Wechsel in ein neues Jahr. Ein neuer Zeitabschnitt beginnt. Was aber ist Zeit? Rein technisch gesehen ist es ein Abschnitt unseres Lebens - messbar und ausrechenbar mit Hilfe von Kalender und Uhr. Ich habe keine Zeit sagen wir während des Jahres so schnell und unbedacht dahin; jetzt aber liegt ein neues Jahr vor uns, das wir zeitlich gestalten können und sollten. Zeit ist selbst bestimmbar, aber auch Zeit in Gottes Hand. Vertrauen wir auf uns aber auch auf Gott. Er wird es schon richten und uns leiten, auch wo und wie wir Zeit sinnvoll verbringen und nutzen können. Vielleicht ist es gerade das, was Psalm 31, 16a meint: „Meine Zeit steht in Deinen Händen“.
Zeit vergeht während des Jahres wie im Flug. Nutzen wir sie. Genutzte Zeit ist befriedigend und erfüllend. Denken wir an die Zukunft, an die Zeit, die uns selbst bleibt, aber auch Zeit, die für Kontakte zu anderen bleibt. Also auch Zeit, die wir mit Gästen verbringen. Wir schenken Zeit - Zeit zum Zuhören, Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Die wachsende Armut und die erhöhten Gästezahlen in den Bahnhofsmissionen zeigen uns täglich von neuem die Notwendigkeit auf, dort zu helfen, wo es wichtig ist. Das Engagement im Haupt- und Ehrenamt ist und bleibt fundamental und erfordert Zeit für unsere Mitmenschen.
Zeit symbolisiert aber auch Struktur sowie Ablaufplanung und Bewegung. Zeit, dass sich was dreht. Das denken wir gerade in dieser Zeit, wenn wir an den Unfrieden in der Welt denken müssen. Noch immer besteht keine Aussicht auf Frieden. Die Eskalation und die Forderung nach einer Kriegstüchtigkeit erschrecken uns nach wie vor genauso wie die scheinbare Hilfslosigkeit bei allen Akteuren im politischen Raum. Krieg ist und bleibt Hölle und die Schrecklichkeit von Krieg sollte uns immer bewusst sein und bleiben. Setzen wir uns, wo immer es geht, für Frieden auf Erden ein.
Gehen wir gemeinsam das neue Jahr gezielt an im Vertrauen auf Gott. Er wird es schon richten und uns bei unserem Zeitmanagement leiten und unterstützen. Nehmen wir uns selbst am Jahreswechsel etwas zurück und lassen uns fallen - ganz auf Basis des Psalms: „ Meine Zeit steht in Deinen Händen“.
Für 2025 wünsche ich allen diese Gelassenheit und einfach eine gute Zeit. Zeit ist Leben. In diesem Sinne alles Gute und bleiben Sie gesund.
Ihr
Günter Hentschel
Günter Hentschel
Mitglied des Vorstands des Verbandes der Dt. Ev. Bahnhofsmission e.V.,
ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission Osnabrück