„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“ Römer 8,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Schweizer Dichter Kurt Marti hat einmal einen sehr eindrücklichen Satz niedergeschrieben, der eine tiefe Wahrheit wiedergibt: „Denn wer glaubt, glaubt an Wunder“. Er meint damit nicht solches Verhalten, von dem manche Menschen sich ganz und gar bestimmen lassen, dass es unvorstellbare Erscheinungen gibt. Auch wird manchmal etwas, das ein bisschen naiv erwartet wird, mit Wunder bezeichnet. Wer sich für klug hält, belächelt Menschen, die an Wunder glauben.
Nur haben wir das ja schon selber erlebt, dass absolut Festgefügtes unverrückbar erschien. Kurz vor Weinachten haben wir noch den Fall des Terrorregimes in Syrien erlebt. Und auch unsere eigene Geschichte als Deutsche kennt so bislang unvorstellbare Ereignisse. Ja, auch in Familien und im persönlichen Leben gibt es das: da ändern sich Menschen, von denen man das nie erwartet hätte, da tun sich Türen auf, die fest verschlossen waren.
Als Christen erkennen wir darin das Handeln Gottes in unserer Zeit und in unserem Leben. Wir Menschen sind es oft, die solche wunderbaren Öffnungen und Veränderungen selbst wieder vermasseln. So kann man das auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene beobachten.
Dennoch: es gibt diese Gotteskinder, die der Geist Gottes treibt, die neues Denken, neues Verhalten, neue Chancen in das Leben und in diese Welt bringen. Zuweilen sind sie sich dessen gar nicht bewusst. Manchmal werden wir selber sogar von diesem zum Guten verändernden Geist ergriffen. Der Geist Gottes ist da. Er wirkt. Er rückt sogar manchmal zurecht, was wir Menschen angerichtet haben. Welch eine Gnade! Auch in dem vor uns liegenden Jahr ist er da mit seinen Wirkungen. Welch ein Grund zur Zuversicht!
Klaus-Dieter Kottnik
Pfarrer der Württembergischen Landeskirche in Ruhe
Vorsitzender des Bahnhofsmission Deutschland e.V.
Schreiben Sie ihm unter kd.kottnik@bahnhofsmission.de